TibeterInnen
in der Heimat und in der Fremde

Fotoporträts und Lebensgeschichten

Ausstellung in der Städtischen Galerie für Kunst und Gestaltung
Villa am Aabach in Uster
1. Oktober bis 17. Dezember 2006 (Mittwoch bis Sonntag,14 – 17 Uhr)
(siehe zuunterst für weitere Angaben zu Öffnungszeiten, Wegbeschreibung)

Tibetischer Schriftzug

Tibet und seine Menschen faszinieren uns Schweizer seit fünfzig Jahren. Nachdem die Chinesen 1957 Tibet überfallen haben, flüchteten viele Tibeter nach Nepal und Indien. Einige hundert – unter ihnen viele Kinder kamen in den folgenden Jahren in die Schweiz. Sie wurden damals herzlich aufgenommen und sind bis heute beliebt.

Sie und ihre hier geborenen Kinder sind bei uns längst integriert. Sie haben ihren Beruf und eine Familie. Die tibetische Gemeinschaft in der Schweiz beträgt heute gegen 3000 Menschen. Sie ist die grösste Exilgemeinschaft in Europa. Doch wie die einstigen Flüchtlinge mit ihrer doppelten Indentität unter uns leben, ist den wenigsten bekannt. Noch weniger können wir Schweizer uns vorstellen, wie das Leben der Tibeter heute in ihrer Heimat selber aussieht.

Auf diese Fragen versucht unsere Ausstellung eine Antwort zu geben: Mehr als 40 Menschen aller Generationen in Tibet wie in der Schweiz wurden von Fritz Berger fotografiert und über ihre spezifische Geschichte befragt.

Tashi, Tibeter

Tashi, 22

«Als Offizier habe ich Einfluss und ein sicheres Gehalt.»

Tashi besucht im Ausgang ein Restaurant in Dachen. Als er nach sechs Grundschuljahren keine Arbeit fand, meldete sich Tashi zur Armee. Nach sechs Monaten Grundausbildung in Shigatse dient er seit zwei Jahren im Militärposten hier im Pilgerort.

Tashi hofft auf baldige Beförderung zum Offizier, damit er besser verdient, mehr Einfluss hat und später eine gute Pension erhält. Wird der nicht befördert, gedenkt Tashi nach Hause zurück zu gehen. Seine Eltern sind Bauern in Zentraltibet. Sie haben drei Töchter und drei Söhne.

Tenzing, Tibeterin

Tenzing, 28

«Mit meiner Tochter einmal Tibet besuchen.»

Tenzing, in Rikon geboren, lebt mit ihrer Tochter in Rapperswil. Nach dem zehnten Schuljahr machte sie eine Handelsschule und arbeitet seit 1999 bei einer Bank in Glattburg.

Ihre Mutter stammt aus Zentraltibet, ihr Vater war Nomade in Westtibet. In der Schweiz arbeiteten sie bis zur Pensionierung bei Kuhn Rikon. Tenzings ältere Schwester ist Spielpädagogin.

Sobald Tenzing mit Tibetern feiert oder Kolleginnen trifft, spürt sie eine tiefe Verbundenheit mit ihrer traditionellen Kultur. Darum spricht sie mit der Tochter tibetisch. Tenzing kann sich nicht vorstellen in Tibet zu leben, ihre Heimat ist die Schweiz.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Ausstellung, Angaben zu den Öffnungszeiten und eine Wegbeschreibung finden Sie in der Einladung zur Ausstellung  | pdf.