7. Januar 2011

Nr. 7 Nepal – jetzt und einst

Zum Jahreswechsel zeige ich einige Fotos zum Thema Veränderungen in Nepal. Solche einst und jetzt-Bilder bezeichne ich als Fotomonitoring (FM). Im diesem Blogeintrag zeige ich eine kleine Auswahl von über 2000 Fotopunkten, die ich in Nepal seit 1973 wiederholt fotografiere. In Zusammenarbeit mit ICIMOD konnte ich in den vergangenen Monaten nach Rolwaling, Manang und Humla gehen – Orte, die ich bisher nur einmal besucht hatte.

Eine totale Umgestaltung erlebt das Kathmandutal. Das fruchtbare Land wird immer mehr mit neuen Häusern verbaut. Veränderungen sind auch im Hügelland sichtbar. Sie werden durch den Bau neuer Strassen eingeleitet oder durch Tourismus und Abwanderung wie in Manang. Erfreulich ist zu sehen, wie Nepal viel grüner geworden ist. Beim Vergleich der meisten Fotopaare sind auf den heutigen Aufnahmen viel mehr Bäume und Sträucher zu sehen.

Du wirst dich vielleicht fragen: Was sollen Bilder über Veränderungen, die mich nicht direkt betreffen, zum Jahreswechsel? Einiges, meine ich, werden doch die Neujahrstage dazu benutzt, Vergangenes kritisch zu betrachten und sich Gedanken über eine allfällige Neuausrichtung im Leben zu machen. Dazu könnten Fotos aus unserem Umfeld hilfreich sein. Suche dir also ein Bild aus einem alten Fotoalbum, mache zur jener Begebenheit oder Lebensweise ein neues, heutiges Bild und diskutiere die Veränderungen mit dir allein oder im Kreise deiner Lieben.

Ich benutze die Gelegenheit, allen Lesern herzlich für das Interesse an meinen Fotos und Texten zu danken. Besonders freue ich mich auch über Rückmeldungen. Und wer dazu nicht die Kommentarfunktion benutzen möchte, kann mich per E-Mail unter fritz@transhumana.ch erreichen.


Mit herzlichen Grüssen und besten Wünschen zum neuen Jahr
euer fritz


Vorort von Kathmandu, 2010 und 1989
Wo früher Reis angebaut wurde, wird ein neuer Vorort mit modernen Häusern gebaut.


Kalinchaour, 2010 und 1996
Nach dem Bau der Brücke über den Sunkosi an der Strasse nach Jiri entstand an der Abzweigung bei Lamosangu ein neuer Marktort.


Simikot, Humla, 2010 und 1999
Der Distrikthauptort von Humla ist enorm gewachsen. Die rohe Piste des Fugplatzes wird zur Zeit befestigt.


Bei Simikot, Humla, 2010 und 1999
Die Föhren auf dem Hügelrücken wurden gefällt. Im Feld hinter dem Steinzaun wird kein Buchweizen mehr angebaut.


Dandapakhar, 2010, 1978 und 1974
Bildmitte: Service Centre des IHDP vor dem Bau, fertigestellt und nach der Zerstörung durch die Maoisten und die lokale Bevölkerung.


Nigale, 2010 und 1977
Bei Nigale auf 2500 Meter Höhe unterstützte die Schweiz die Einrichtung einer Saatgutfarm (blaue Dächer) für Kartoffeln.


Neue Brücke, Tambakosi, 2010 und 1983
Wichtige Verbindung an der Strasse von Kalinchor nach Jiri, die von der Schweiz gebaut wurde.


Bei Namadu, 2010 und 1998
An der Strasse nach Jiri. Eindrücklich, wie Bauern die Futterbäume auf ihren Feldern pflegen.


Jiri Hinterland, 2010 und 1974
Seit ein Gesetz von 1980 den Benutzern das Recht auf die Waldpfelge übetrug, bekamen ganze Talschaften ein grünes Gesicht.


Jiri Dorf, 2010 und 1998
Nachdem die Strasse Jiri erreicht hatte, endstand ein neuer Umschlagsplatz für Waren und Trecker in Richtung Solo Kumbu. Die Bedeutung von Jiri ist nach dem Weiterbau der Strasse in Richtung Osten im Schwinden.


6000er im Rolwaling, 2010 und 1974
Selbst aus grosser Distanz ist der Rückgang des Gletschers ersichtlich.


Bei Yari, Humal, 2010 und 1999
Der junge Föhrenbestand auf der Hügelflanke ist sichtbar gewachsen.


Narala Pass, Humla, 2010 und 1999
Seit mehreren Jahren ist eine neue Strasse über den Narala Pass im Bau.


Hauptzufahrtsstrasse nach Kathmandu, 2010 und 1977
Erosion und Wunden, verursacht durch die Erweiterung der Strasse, sind verheilt. Neue Häuser wurden gebaut.


Taleben bei Tal, Manang, 2010 und 1978
In der Bildmitte ist ein Touristendorf sichtbar. Eine neue Strasse nach Manang wird zur Zeit gebaut. Dämme zur Stromerzeugung sind geplant. Beides wird das Gesicht des Tales erneut verändern.


Felder und Dorf Gyaru, Manang, 2010 und 1978
Bei genauem Hinschauen sind Veränderungen im Feldbau wie im Dorf ersichtlich.


Bei Praga, Manang 2010 und 1978
Zwischen den Felsrippen wachsen Föhren. Die Felder im Vordergrund werden heute nicht mehr bewirtschaftet, da die Menschen abgewandert sind.


Verbindung nach Muktinath, 2010 und 1978
Die Fahrstrasse wurde von Hand gebaut. Dadurch konnte die halbwüstenähnliche Vegetation geschont werden.