13. Februar 2011

Nr. 8 Tage in Kolkata

Anfangs Januar verbrachte ich zehn Tage in Indien in Kolkata, dem früheren Kalkutta. Ich wohnte in der Sudder Street im Zentrum der 15-Millionen-Stadt. In der Altstadt ist Kolkata stehen geblieben. Alles sieht fast so aus wie in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts, als ich mehrmals hier weilte. Es wurden zwar mehrere moderne Bürogebäude gebaut, doch im allgemeinen besteht das Quartier noch aus klassisch reichverzierten Häusern und Palästen aus der Kolonialzeit, die immer mehr zerfallen.

Der berühmte bengalische Dichter Tagore hatte hier ein Haus (heute ein schäbiges Denkmal). Unter dem Vordach des indischen Museums wohnen weiterhin Obdachlose. Das traditionelle Hotel Fairlawn hat mit Plastikstühlen modernisiert. Der ehrwürdige Backsteinbau der Heilsarmee wird zur Zeit durch einen Einsenbetonbau ersetzt. Zudem gibt es mehrere Kirchen, Hotels, Kaufhäuser und Markthallen. Alles sieht ungepflegt aus. Das ganze Leben findet im Freien statt - und genau das ist das Interessante in der Sudder Street.

Fotografierend ging ich durch Kolkata (wo nachts das Thermometer auf unter 10 Grad sank). Ich besuchte das Mother Teresa House mit ihrem Grab, den Maiden Park mit dem Victorial Memorial, ging zu Fuss zum Blumenmarkt, über die Howrah Brücke zum Howrah Bahnhof und zurück mit der Fähre. Nach fast vierzig Jahren besuchte ich den Botanischen Garten, wo der weltgrösste Feigenbaum (Ficus bengalensis) wächst. Das nur gerade dreissig Meter hohe und 250 Jahre alte Gewächs hat einen Kronenumfang von über 1000 Metern, abgestützt auf bodenverankerten Luftwurzeln.

Es folgen eine Auswahl meiner Aufnahmen, die ich für sich selber sprechen lasse.

Herzliche Grüsse an alle Leserinnen und Leser
fritz (seit einer Woche wieder in Kathmandu)