19. April 2007

Nr. 21 Foto-Geschichten aus Belize


Kinderspiel und Touristenwerbung; Schnapschuss in San Ignatsio. Auf dem Auto steht: Belize, noch einen Tag länger im Himmel...

Golden Gate von San Ignatsio; gebaut von der Kolonialmacht England. Nachdem die Engländer Belize von Guatemala vertraglich übernommen hatten, blieb das Land bis in die achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts eine Kolonie. Auf den Geldscheinen von Belize ist immer noch die englische Königin abgebildet.

Indien in Belize; Reklamenschild einer indischen Taxi-Genossenschaft in San Ignatsio.

Kunstwerk der Natur; Nahaufnahme eines Palmblattes, bevor es sich öffnet.

Abfall deponieren wird mit 500 Belize-Dollar bestraft, steht auf dem Schild. Die Strassen und Städte Zentralamerikas sind recht sauber. An den Strassenrändern auf dem Land, hinter Zäunen und in den Wäldern jedoch türmt sich in jedem Land Abfall in erschreckend gossen Mengen.

Der Hafen von Belize City; von der Anlegestelle links fahren die Schnellboote auf die Inseln. Fracht- und Kreuzfahrtschiffe ankern in einem Kanal vor der Stadt. Belize ist halb so gross wie die Schweiz, wobei über die Hälfte der Fläche aus geschützten Savannen und Wäldern besteht.

Velorennen in Belize City; Für eine bessere Sicht stehen Zuschauer auf den Gräbern. Eine weltweite Besonderheit von Belize City: Die wichtigste Ausfallstrasse führt Mitten durch den Stadtfriedhof.

Offen, freundlich, genügsam; dreissig Prozent der Bevölkerung von Belize sind Nachkommen der von den Engländern 1640 aus Jamaika ins Land gebrachten Sklaven. Sie sprechen Kreolisch. Die Landessprache jedoch ist Englisch.

Nikos, der clevere Langusten-Fänger; die seichten, nur einige Meter tiefen Gewässer innerhalb des Riffes sind reich an Meeresfrüchten. Zum Fangen werden die Langusten in Fallen gelockt, die auf dem Meeresgrund ausgelegt werden. Auf dem Foto zeigt Nikos neue, von ihm entwickelte Fallen, die den Langusten als Tagesschelter dienen, wobei sie nachts weiterhin auf Nahrungssuche gehen können. Vor dem wöchentlichen Einsammeln der Tiere wird durch Tauchen ganz einfach das Türchen zugemacht. Meeresfrüchte sind ein wichtiges Exportgut des Landes.

Folgen des zerstörerischen Hurrikans vor sechs Jahren; eine unterspülte Strandmauer, abgedeckte Häuser, umgedrückte Palmen. Junge Palmen wurden gepflanzt, und neue, nun aus Beton bestehende Hotels gebaut. Die teilweise umgefallene Mauer jedoch wurde nie repariert.

Auf dem dreitägigen Turn mit dem Segelschiff; Caye Tabaco, eine der vielen Inseln im Innern des Korallenriffs, das sich im Meer von Norden nach Süden bis Honduras erstreckt (links als weisser Streifen sichtbar). Nur wenige sind touristisch genutzt. Wir schnorchelten mehrere Male und erfreuten uns an den farbigen Korallen, Fischen und anderen Kreaturen.

Kevin, 22, war der zweite Mann an Bord; voller Energie und immer zum Flirten mit den zwei Studentinnen aus Schweden aufgelegt, ein erfreulicher Gegenpol zum verschlossenen Kapitän. Auf dem Lande aufgewachsen, kam er vor neun Monaten zu diesem Job. Er hat jedoch bereits genug und wechselt zu einem Unternehmen, wo er als Kapitän arbeiten kann.

Antonio, 31, auf Caye Tabaco; er kam für einige Tage hierher, um sich als Sandwischer etwas Geld zu verdienen. Von Belize City aus, wo er wohnt, paddelt er jeweils in einem Blechkanu auf die Touristeninsel am Korallenriff, wozu er mehrere Tage benötigt. Um sich zu verpflegen und zu unterhalten hat er einen Benzinbrenner und einen Batteriefernseher bei sich. Antonio hatte es sehr schwer als Kind, weshalb er den Kontakt zu seinen Eltern und Geschwistern abgebrochen hat. Sein Wunsch ist, dass er sich einmal ein besseres Boot leisten kann.

Vor dem Auslaufen auf Caye Tabaco; unsere Gruppe aus zehn Passagieren genoss hier am Abend zuvor das Znacht, das die zwei Crew-Mitglieder auf dem Segelschiff für uns gekocht hatten. Bevor wir auf Caye Caulker an Bord gingen, mussten wir unsere Schuhe in einen Abfallsack stecken. Doch in Placencia, am Ziel der Fahrt, waren sie nirgends mehr. Der Kapitän machte sich erst auf die Suche, nachdem ich ihn ausdrücklich auf seine Verantwortung hingewiesen hatte. Telefonisch fand er heraus, dass der schwarze Sack auf Caye Tabaco ausgeladen worden war. Als die Schuhe am nächsten Tag per Luftfracht eintrafen, musste ich feststellen, dass ausgerechnet meine Tesa-Sandalen nicht dabei waren...

Therese, 51, in Placencia; weiter nordwärts zuhause, kam sie für einige Monate hierher, um ihre Schwester zu vertreten, die mit ihrem Mann ein Hotel führt und in den USA in den Ferien weilt. Therese hat drei erwachsene Kinder, ihr erster Mann starb, der zweite verliess sie um eine Schweizerin zu heiraten. Sie ist sehr froh über die Arbeit hier. Damit kann sie das Studium der jüngsten Tochter finanzieren. Das Geld reicht jedoch nicht aus, das Darlehen von 1500 Belize-Dollar auf ihrem Haus zu begleichen und ihr kleines Stück Land besser zu nutzen.



0 Kommentare: