24. Juli 2008

Nr. 53 Menschen am Amazonas

Georgetown, 24. Juli 2008
Liebe Mitreisende

Gestern bin ich in Guyana angelangt, dem letzten Land meiner Amerikareise. Morgen gehe ich zusammen mit einem holländischen Paar auf eine viertägige Urwaldtour, die uns zuletzt an die brasilianische Grenze führen wird. Es ist hier am Eindunkeln, darum wird dies ein kurzer Eintrag. Die Läden schliessen um fünf Uhr, und nach sieben, wenn es bereits dunkel ist, sind die Strassen fast menschenleer und kaum beleuchtet. Leider fand ich keinen geeigneten Computer, um die vorgesehenen Fotos zu laden.


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Alle drei Guyanas sind sich in Vielem ähnlich: Ein flacher, bewohnter Küstenstreifen und ein bewaldetes, kaum erschlossenes Hinterland. In Suriname und Guyana gleichen sich auch die Menschen und die alten, schmucken, holländisch geprägten Holzhäuser. In beiden Ländern dominiert die schwarze Bevölkerung, Nachkommen von afrikanischen Sklaven. Es gibt viele Inder, die als Landarbeiter nach der Befreiung der Sklaven hierher gebracht wurden. Heute sind sie selbständige Bauern, Händler oder Bushalter. Der Handel jedoch und die Restaurants werden von Chinesen dominiert. Die offizielle Landessprache von Suriname ist Holländisch, jene von Guyana Englisch.

Wirklich, die Guyana-Städte sind eine wertvolle Abwechslung zu den andern Ländern Südamerikas. Hier finden sich alle wichtigen Menschenrassen mit ihren Bräuchen und Gebetshäusern.

In Französisch Guyana, durch das ich vor zwei Wochen gereist bin, dominieren die Weissen. Es sind Nachkommen von ehemaligen Gefangenen, die Frankreich während hundert Jahren bis zum zweiten Weltkrieg dorthin verbannte. Mann spricht Französisch, die Währung ist der Euro und alles ist so teuer wie in Europa. Bekannt ist das Land für seine Abschussrampe der Ariane-Trägerraketen.

Seit drei Wochen reise ich im unteren, sozusagen erweiterten Einzugsgebiet des Amazonas. Tagsüber ist es feucht und heiss. Jeden Nachmittag und selten bereits morgens bringt ein Gewitter Abkühlung, so dass die Nächte recht erträglich sind.

Belem, wo ich zum ersten Mal den Amazonas sah, ist eine moderne Drei-Millionen-Stadt. Sie beherbergt den lebendigsten und buntesten Markt für Fische, Gemüse, Früchte Kräuter, Handarbeiten und Snacks, den ich in Südamerika kennen gelernt habe. Nach drei Tagen bereits nahm ich ein Boot, das in 24 Stunden durch unzählige verwundene Kanäle das riesige Amazonas-Delta durchquerte. Einzigartig war die Sicht auf den teilweise bewohnten Urwald. Unterwegs hatten wir Sonne und ein heftiges Gewitter. Die Nacht verbrachte ich wie die anderen Fahrgäste in der Hängematte.

Christoph, der meine Blog betreut, ist zwei Woche abwesend, so dass der nächste Eintrag erst nach dem 10. August erscheinen wird. Und noch die Nachricht, auf die viele von euch warten: Am 26. August werde ich aus Caracas kommend in der Schweiz eintreffen.

Euch wünsche ich weiterhin einen schönen Sommer und grüsse alle herzlich,
euer fritz

3 Kommentare:

At 31. Juli 2008 12:42, Anonymous el loco del barrio said...

hola papa

schön dich schon so bald wieder bei uns zu haben!

liebe grüsse aus der sommerlichen schweiz

 
At 31. Juli 2008 12:44, Anonymous el loco del barrio said...

ach ja was ich dich noch fragen wollte zu deinem letzten blog-eintrag: wie meinst du das: "alle wichtigen menschenrassen"? bitte zähle mir drei unwichtige auf.

 
At 3. August 2008 14:56, Anonymous Anonym said...

hola fritz,wie geht es dir auch so, ddie letzten wochen in "freier wildbahn" ??deine berichte sind so spannend aber stimmen mich auch sehr nachdenklich, was die sklaven auch menschen wie du und ich alles aushalten mussten---nun noch viele erlebnisse fuer die letzten wochen. hasta luego u. herzliche gruesse aus der hochsommerlichen schweiz marlies