19. Februar 2008

Nr. 44 Fotos von Chile

Valdivia, 19. Februar 2008
Liebe Mitreisende

Heute berichte ich über meine Reise durch Chile. Bis zur Hauptstadt Santiago besteht das Land aus einem trockenen Hügelland entlang des Pazifiks: eine der trockensten Wüsten der Erde, reich an wertvollen Erzen. Im Osten, an der Grenze zu Bolivien und Argentinien, erheben sich schneebedeckte Berge und Vulkane, die bis fünftausend Meter hoch sind. Die Anden erstrecken sich entlang des ganzen südamerikanischen Kontinents und bilden eine extreme Wetterscheide. Der Osten ist regenreich und warm, im Westen regnet es kaum und es ist vielfach frisch.

Auf meiner Reise von Antofagasta südwärts machte ich Halt in der alten Minenstadt Chanaral. Von dort aus besuchte ich den etwas nördlicher gelegenen Naturpark "Pan de Azucar". Mit seinen Traumstränden ist er ein beliebtes Ferienziel. Was mich interessierte, war das hüglige Hinterland, wo verschiedene Kakteen wachsen, sowie an Trockenheit gewohnte Büsche.

Die 16-stündige Busfahrt nach Valparaiso, der Hafenstadt von Santiago, musste ich teilweise nachts machen, da tagsüber kein Bus fuhr. Valparaiso ist die älteste von mehreren Städten westlich von Santiago. Sie erlebte ihren Höhepunkt vor dem Bau des Panamakanals. Schiffe auf ihrer langen Reise um das Südkap machten hier einen Zwischenhalt. Der alte Wohnteil wurde auf einem Hügel gebaut. Viele der Häuser aus Blechverkleidung wurden bereits renoviert.

In der Grosstadt Santiago (hundert Kilometer im Landesinnern gelegen) blieb ich nur zwei Tage. Die Fahrt weiter südwärts führte auf ca. 400 km durch den Fruchtgürtel Chiles. Topfebene Plantagen mit Wein, Äpfeln, seltener auch Kirschen, Birnen, Pflaumen, Avocados und diversen Beeren, werden aus den vielen Flüssen bewässert, die von den Anden dem Meer zu strömen.

Westlich der Kleinstadt Angol besuchte ich mit dem Führer Axel und einem chilenischen Paar den Park Nahuelbuta. Dort konnte ich zum ersten Mal durch einen natürlichen Araucarien-Wald wandern. Weitere dieser Wälder besuchte ich Tage später im Andenhochland. Allein und zusammen mit einer Deutschen wanderte ich über Hügel und entlang des Sees von Icalma. Immer wieder blieb ich stehen und bewunderte diesen einzigartigen Baum. Die Araucarie ist für mich wirklich der vollkommenste Baum, den ich kenne. Früher ganze Landstriche bedeckend überlebt sie heute nur noch in mehreren geschützten Parks. Sie wächst vielfach im Verband mit Laubbäumen.

In Icalma wurde ich von einer österreichischen Missionsfamilie eingeladen, einige Tage bei ihnen in der Nähe von Temuco zu verbringen. Ich begleitete Johannes bei der Honigentnahme in Lago Bundi. Als Imker hilft er den Indigenen Mapuche-Bauern beim Aufbau der Bienenhaltung als Nebenerwerb. Zu ihrem zehnten Hochzeitstag nahm mich das Paar mit ihren drei Kindern mit auf einen Badeausflug. Und am Sonntag hatte ich das Glück, eine Taufe von drei erwachsenen Frauen im See von Calafquen miterleben zu können. Dankbar genoss ich es, für vier Tage nichts planen und organisieren zu müssen.

Nun reise ich wieder allein, weiter südwärts. Bald bin ich in Patagonien. Nun folgen die Fotos von meiner Reise durch Chile, einem Land so lang, so schmal und so abwechslungsreich.

Euch allen wünsche ich weiterhin alles Gute und grüsse herzlich
euer Fritz


Die Ebene von San Pedro de Atacama; auf bewässertem Boden gedeihen Bäume, Getreide und Gemüse.

Sonnenuntergang im Tal des Mondes; Erwachsene fotografieren, Kinder spielen im Sand.

Herausgeputzt und modern; Frauen in Antofagasta.

Vor dem Rotlicht in Antofagasta; Akrobatik für ein Taschengeld.

Wunder der Wüste; Kugelkaktus im Park Pan de Azucar.

Verkäuferinnen in Valparaiso: "Fotografiere uns!", und ich knipste.

Im antiken Valparaiso; Wandmalerei vor renovierten Gebäuden.

Chile gibt sich modern und sauber; Gehsteigreinigung in Santiago.

Almosen für den behinderten Bettler; abends auf dem Hauptplatz von Santiago.

Endlich bei den Araucarien; Park Nahuelbuta in den Küstenbergen.

Höflichkeit im Süden; dieses Mädchen stand auf, damit ich sitzen konnte.

Graspolster im Anden-Hochland, die Vegetation schneereicher Winter und trockener Sommer.

Der Baum mit vollendeter Form; Araucarien in ihrer Heimat.

Geschenk der Schöpfung; blühende Schlingpflanze im Hochland.

Blick ins Paradies; Natur pur bei Icalma.

Araucarien sind zweihäusig; vier männliche Staubgefässe.

In der Ebene von Melipeuco; der Vater zeigte mir auf seinem Bauerngut unbekannte Bäume.

2 Kommentare:

At 29. Februar 2008 21:14, Anonymous carolina zuñiga said...

Hallo Fritz,
Perhaps today you are walking or just looking the well expected rain among this tenth region of chile.
My name is carolina Zuñiga, we met las sunday when i was very scared of those bat that supposedly i saw inside a cave. That afternoon was very nice then i returned home very happy of the experiences that i lived in that park, very rewarding.On the other hand, finnaly the week work ends and i´ll try to do something new on my bike again.My best whishes and energy for you, and i hope you to finish your travel with the best experiences and memories because the best things are coming. To me was very especial when i saw you and you went with me through the cave, i haven´t feel that scare since long time ago, and then you appeared...very nice, i believe there is an angel looking after us and helping to accomplish our goals...never is too late when we want to do things...
Best regards and hugs for you.
Carolina Zuñiga Thimeos

 
At 23. März 2008 11:40, Anonymous Anonym said...

hola fritz,vom tiefverschneiten mut-
schellen herzliche winterliche oster-
gruesse marlies
ich komme vom einem waldspaziergang u. wir haetten die langlaufski gebrauchen koennen. so warten wir weiter auf den fruehling.
dir wuensche ich eine farbige herbstzeit in PATAGONIEN .von ushuaia aus git es wunderbare wanderwege. nimm dir zeit die insel mit den magellan pinguine zu besuchen. ich freue mich immer auf deine berichte.